Altsein in Rumänien – ein Überlebenskampf
Immer wieder werde ich als Präsidentin von Pro Sighisoara gefragt, warum wir nicht Kindern, sondern Betagten in Sighisoara und Umgebung Unterstützung anbieten würden. Darauf antworte ich jeweils so: Dank unserer Weihnachtsaktion, bei der bedürftige Familien Lebensmittelpakete erhalten, profitieren auch Kinder. Vereinzelt erhalten auch die Jüngsten unter dem Jahr Zuwendungen. Unser Fokus liegt aber eindeutig auf der Hilfe für Seniorinnen und Senioren. Wir sehen eine enorme Not gerade bei dieser Altersgruppe, die zu wenig zum Leben und noch etwas zu viel zum Sterben hat.

Immer mehr Betagte
Seit der Wende 1989/90 ist die Bevölkerungszahl in Rumänien zurückgegangen – Grund dafür ist die massive Auswanderung von Arbeitskräften ins Ausland wie die gesunkenen Geburtenraten seit 2007. Im Jahr 2023 lag die Rate der Altersklasse «65 Jahre und älter» laut dem statistischen Amt in Rumänien bei 19.75%. Für das Jahr 2050 wurde dieser Bevölkerungsanteil auf 27.79% errechnet, was die Probleme der Betagten weiter verschärft. Jetzt schon leiden laut Gabriela Dan, Koordinatorin des Tageszentrums, einer Studie zufolge Millionen von Betagten in Rumänen nicht nur unter finanzieller Not, sondern auch unter Einsamkeit, da die erwachsenen Kinder emigriert sind. Bei den meisten kommen gesundheitliche Probleme hinzu, da die medizinische Versorgung mangelhaft und auch zu teuer ist. Laut Gabriela Dan kümmert sich der Staat viel zu wenig um die älteren Menschen. Einzig die Kirche und private Organisationen wie Pro Sighisoara würden sich um die Not der Betagten kümmern und sie unterstützen.
Mitgliederzahlen am 15.Sept 2025
94 Mitglieder
256 Interessierte
diese Seite wurde aktualisiert am 22. Okt 2025
Verein Rumänienhilfe
Pro Sighisoara
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